Botox-Migräne-Behandlung
Migräne ist eine den gesamten Menschen beeinträchtigende Erkrankung
Eine umfassende Behandlung der Migräne-Konstitution muss individuell sein und zum Ziel haben, die persönlichen auslösenden Faktoren zu minimieren und besonders benötigte Ressourcen aufzubauen. Ernährung, Mangelzustände, regelmäßige Bewegung, ein „entspannter Umgang mit sich selbst“ sind ebenso wesentlich wie die Auswahl des richtigen Akut-Medikamentes und der nötigen Vorbeugung auch gerade im Bereich von Muskelverspannungen. Gerade eine verspannte Gesichtsmuskulatur mit Zusammenziehen der Augenbrauen zur Zornesfalte oder das unbewusste andauernde Stirnrunzeln kann über eine Daueraktivität der Trigeminusnerven des Gesichts durch eine anatomische Verschaltung die Nerven der Gehirnhaut reizen. Ebenso werden durch den Occipitalnerven am Hinterkopf bei Nackenverspannungen durch einen hinteren Eintritt der Nerven ins Gehirn die MengealNerven uns es kann zur Triggerung von Migräne kommen. Diese Nervenüberregbarkeit wiederum reizt eine Gefäßveränderung der Gehirnhäute und den sog. „Migräne-Motors“ im Gehirn. Botulinumtoxin ist nun in der Lage, injiziert in die verkrampften Muskeln am Nacken, der Stirn und auch der Kiefermuskeln, diese in der Stärke der Anspannung zu mindern. Auch die Substanz selbst schein laut Untersuhcungen günstige Einflüsse auf das Migränegeschehen zu haben.
Diese Botox-injektionen sind eine Behandlungs-Möglichkeit, die neben Akut-Medikamenten (Triptanen, Schmerzmittel) und vorbeugenden Medikamenten (Monoklonale Antikörper gegen CGRP, Beta-Blocker, Anti-Konvulsiva und Anti-Depressiva, Magnesium) sowie Physiotherapie und Bewegungstherapie sorgfältig durch eine Untersuchung und Anamnese ausgewählt werden sollte. Als Ergänzung zu den konventionellen Miteln kann Botox die entscheidenen Prozent zur Verbesserung von Attacken-Stärke und -Häufigkeit erbringen. Ein Versuch und eine sich wiederholende Therapie mit Botox ist in der Regel nebenwirkungsfrei und ohne Probleme kombinierbar mit den anderen Methoden.
Anwendung:
Botox® zeigt sich in klinischen Studien in der Regel als gut verträgliches Prophylaktikum der chronischen Migräne, definiert und zugelassen bei mehr als 15 Migränetage pro Monat. Intramuskuläre Injektionen an ca. 30 verschiedenen Punkten am Kopf und Nacken von 155 bis 195 Allergan-Einheiten im Abstand von 12 Wochen und bis zu 5 Therapiezyklen erwiesen sich als effektiv. Dabei kam es zu signifikanten Reduktion der Kopfschmerztage .
Vor und während der Behandlung wird ein Migräne-Check-up durchgeführt mit:
- eingehender körperlicher Untersuchung und ausführlichem Gespräch
- Laboruntersuchung zu Unverträglichkeiten und Mangelzuständen v.a. von Magnesium, Calcium, Niacin, CoenzymQ10
- Ernährungsumstellung und ggfs. Entgiftung
- Erstellung eines Therapieplans mit festgelegten Terminvereinbarungen
- Kopfschmerz-Fragebogen zur Definition des Kopfschmerztyps
- Beginn eines therapiebegleitenden Kopfschmerztagebuchs
- individuelle Empfehlung von NeuroImmun-Infusionen, Entspannungsverfahren und evtl. Gesprächstherapien
Wichtig:
Die Injektionen mit Botox® können vorübergehend zu einer ungefährlichen, lokal begrenzten Schwächung von Muskeln kommen. Gerade im Nackenbereich kann das zu einem völlig ungefährlichen Gefühl führen, als säße der Kopf etwas „lockerer“. Die meisten Menschen empfinden dies als eine positive Entlastung und sogar Erleichterung des Durchatmens. Eine Entspannung der Stirn- und Augenmuskulatur wird ebenfalls als große Leichtigkeit empfunden und der Blick wird „offener“ beschrieben.
Die Botoxwirkung hält individuell unterschiedlich circa 3-5 Monate an und sollte dann wiederholt werden.