Arzneimittel-Check

Mehr als 5 Medikamente nennt man Polypharmazie oder Polymedikation

Wenn dauerhaft verschiedene Medikamente eingenommen werden, wird die Gefahr von Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Arzneimittel-Komplikationen immer größer.

Da gerade bei älteren oder mehrfach erkrankten Patienten oft jeder der besuchten Fachärzte gegen verschiedene Beschwerden bei einem Patienten ein weiteres Arzneimittel als Verordnung empfiehlt, ist es ganz besonders wichtig, dem Hausarzt die gesamte Aufstellung der eingenommenen Medikamente zu zeigen und auf Wechselwirkungen prüfen zu lassen.

Einige Private Krankenversicherungen erstatten mittlerweile sogar diesen Arzneimittel-Check.

Ein darüber hinaus gehender Test aus dem Blut ist die Feststellung der individuellen Pharmakogenetik. Dies ist eine genetische Untersuchung, die die im eigenen Körper genetisch definierten Verstoffwechslungsmöglichkeiten verschiedener Medikamente in der Leber aufzeigt. In der Leber sind in 2 unterschiedlichen Entgiftungs-Stufen unzähliche Emzymvarianten für den Abbau der eingenommenen Medikamente und deren Abbau-Produkte verantwortlich. Schlechtestenfalls wird ein Medikament zu schnell in seiner eigentlichen Wirkstufe abgebaut, während die Abbauprodukte dann aber unerwünschte Auswirkungen im Körper haben. Paradoxe Medikamentenreaktionen, zu geringe oder späte Wirkung der Arznei oder zu starkes Auftreten der sog. unerwünschten Wirkungen lassen sich so erklären. Nur mit dem genetischen Test der Enzymtätigkeiten ist für bestehende und weitere Verordnungen eine patienten-individualisierte sichere Arzneiauswahl möglich.